Life

Die Zeiten ändern sich – überall

Ich war am Wochenende mit dem Dorf-Volleyballverein meiner Tochter in Danzig beim Plantan-Cup – ein großartig besetztes Tunier mit Mannschaften aus Polen, Russland und ein fünf versprengten deutschen Teams. Eine wunderbare Erfahrung, nicht nur für die Mädchen.

Denn nach Stadtrundgang und erstem Treffen am Freitag, begann das eigentliche Tunier am Samstag mit dem Einmarsch aller Mannschaften zum Klassiker „Eye of the Tiger“. Jede Mannschaft hintereinander, das Schild mit dem Vereinsnamen vorneweg. Sehr ergreifend für die Kinder und Betreuer – doch halt…alle Mannschaften? Nein. Die Russen fehlten. Weil, so unsere Übersetzerin

„Die sind noch nicht da, die kommen erst noch. Ihr Visum ist nur für heute und morgen gültig. Die kommen gleich.“

Um mich rum nickte alles. Ich war die Einzige, die krampfhaft einen leicht hysterischen Lachanfall unterdrückte und es sehr seltsam fand, dass wir Deutschen mal eben ohne jegliche Kontrolle über die Grenze hopsen (wie weiland meine Freunde und ich zum Pommes-Essen nach Holland), während der ehemalige Bruderstaat ein Visum braucht, das strenger gehandhabt wird als eins von Deutschland nach China. Ich glaub, ich kann meine Westsozialisation auch nach 15 Jahren noch nicht so ganz leugnen.

Wie dem auch sei, die Kinder untereinander kannten da ja gar nichts – Gegnerinnen auf dem Feld, faire Sportlerinnen (jedenfalls zum allergrößten Teil) am Spielfeldrand. Es sind die kleinen Dinge, die Hoffnung in die Zukunft geben.

 

 

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