Family

Samstagnachmittag im Fast-Pott

Der Autor kann einem ja schon ein wenig leid tun. Er, der er seinen Kindern Football näher bringen will, was hier nur nachts läuft und somit leider für die Kinder eher nicht erreichbar ist. Dafür ist aber Fußball allgegenwärtig. Vor allem im Hause des Possumvaters, der quasi auf einem Fußballfeld zur Welt gekommen ist. Und im Hause der Cousinentöchter, die mehr von Fußball verstehen als der gemeine Bayern-Fan. Was genau das jedoch bedeutet, das mußte der Autor am Ostersamstag erfahren.

Da hat nämlich der Possumvater zum Shoppen eines Schalke-Shirts in Größe 104 geladen, damit Kind Nummer Zwei mit ihm in die Kneipe zum Schalke-Bayern gucken gehen kann. Im Partnerlook versteht sich. Sohn war total aufgeregt. Auf die Frage, ob sie denn auch mit will, meinte Kind Nummer Eins, sie wolle eigentlich zu einem echten Spiel in ein echtes Stadion. Was wiederum genau einen Anruf bei einer der Cousinentöchter entfernt war.

Und so brachte ich also Tochter ins Stadion, damit sie – in der VIP-Lounge natürlich, was den Possumvater wiederum sehr beeindruckte – sehen konnte wie RW Ahlen wohl nächstes Jahr wieder um den Aufstieg spielen darf. Und nicht nur das, sie diskutierte den Spielverlauf mit dem staunenden Großvater. Und das sehr lebhaft.

Freilich erst, als der sich von der Schalker Schlappe erholt hatte. Nach dem 0:2 ging nämlich das Handy, mein Sohn hatte genug gesehen und wünschte abgeholt zu werden. Und so kämpfte ich mich durch die volle Gaststätte mit einem 3jährigen in Vollschalke-Montour auf dem Arm in Richtung Ausgang, als er von einem Mit-Fan angesprochen wurde.

„Na, gehste nach Hause. Kannst das Elend auch nicht mehr sehen, was?“ Worauf das Kind ihn anschaute und mit einem knappen

„Jau“ antwortete.

Der Autor war sehr tapfer und hörte sich all die Fußballgeschichten seiner Kinder an. Und er war interessiert und er lächelte und machte die richtigen Geräusche. Und als die Kinder dann komatös im Bett lagen, da klappte er den Laptop auf und eröffnete mir nach kurzer Recherche, daß wir in diesem Sommer zu den Berlin Adler gehen.

Und wenn es das Letzte ist, was wir tun.

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