Family, Internet, Life

Handarbeit: Sechs. Setzen.

Mich hat letztens mal jemand gefragt, warum ich so wenige Blogs auf meiner Blogroll habe. Ob ich keine anderen Blogs lese oder weil ich die anderen schlecht finde. Mitnichten. Die Antwort ist viel, viel banaler:

Ich mag an meine eigene kreative Unfähigkeit nicht auch noch ständig erinnert werden!

Da wäre zum Beispiel Draussen nur Kännchen – Paradebeispiel einer ganz lieben, mir schon lange virtuell bekannten Person, die näht und dekoriert, daß es eine wahre Wonne ist. Und außerdem hat sie mittlerweile Rezepte, die – nachgekocht – Kinder zu Kommentaren hinreissen wie

„Mama, das Essen schmeckt heute aber so gut wie lange nicht mehr“

Das die Gute daneben noch Kinder und Haushalt wuppt *und* der Blog auch noch klasse zu lesen ist ist einfach zuviel des Guten…Da kann man als Normalsterbliche doch nur Minderwertigkeitskomplexe kriegen.

Desgleichen bei Herzenssachen – bei denen zuhause wird an verregneten Tagen gebastelt und genäht – und was dabei rauskommt sieht auch noch klasse aus. Ich hingegen mache mir jetzt schon einen Kopp, wie ich Kind Nummer Eins die nächsten Wochen beschäftige und sehe den Tag, an dem ich im DVD-Verleihshop eine Massenbestellung aufgeben werde in sehr naher Zukunft kommen…

Bis heute morgen hab ich mich also strikt geweigert, Blogs, die wider meiner Natur sind regelmäßig anzuschauen oder gar zu listen, um mir nicht als die Totalversagerin in Sachen Feinmotorikförderung bei Fünfährigen vorzukommen. Bis heute morgen dann. Beim Frühstück (bestehend aus einem undekorierten Rosinenbrot mit Käse und einem Pfefferminztee aus immerhin selbstgezogener Minze udn selbstgekauftem Honig) sinnierten wir darüber, was wir denn in den Ferien machen könnten. Tochterkind sprudelte nur so vor Ideen:

„Mama, ich möchte nähen. Können wir bitte nähen??“

„Schatz, da frag doch lieber Grandma oder Uroma, die beiden können das ganz toll“ (Und ich übergebe sogar Jacken und abgerissene Knöpfe dem Autor)

„Hm, aber basteln, komm wir basteln dann was Schönes um das Haus zu schmücken, ja? Bei M. und bei L. und bei A. ist das Haus auch immer ganz toll geschmückt. Machen wir das auch? Ja? Biiiiitte!“

Was soll ich da machen? Als dereinst die Kreativität vergeben wurde, war ich gerade auf dem Klo. Ich *muß* also quasi woanders klauen gehen, will ich meiner Tochter endlose Zeit der Maltherapie in zwanzig Jahren ersparen. Und was tut man nicht alles für die Kinder.

Aber wenn ich mich schon geistig woanders bediene, dann sollten die Urheber wenigstens genannt werden, finde ich.

Daher: Caro, Linababe – herzlich willkommen auf meiner Blogroll. Und wenn ihr vielleicht in den nächsten Tagen nur noch absolut idiotensichere Basteltipps veröffentliche würdet, spendiere ich beim nächsten Treffen einen Cocktail – selbstgemacht!

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