Ich bin ja ein Fan des Spruches „Reisen bildet“ – und er bewahrheitet sich immer wieder. Bei unserem Trip nach Santa Cruz, Kalifornien, habe ich wieder einiges gelernt.
1. Niemals, wirklich niemals die Rechnung eines Autovermieters einfach einstecken, weil man davon ausgeht, dass nur weil man bei einer bisher vertrauenswürdigen Firma gebucht hat und alle Anfragen nach Zusätzen verneint hat, der doch recht hohe Betrag zum Großteil aus Kaution besteht. Vor allem dann, wenn man nach dem Abholen des Autos relativ weit weg vom Anmietort sein wird. Man kann so eine Dummheit zwar mit Erschöpfung einer sehr langen Reise erklären, allerdings hilft das nicht wirklich, die Kohle ist weg. Hmpf. Und wieder was gelernt.
2. Es ist alles eine Frage der Gewöhnung. Zum Beispiel, dass man in der Gegend nicht nur keine Plastiktüten beim Einkaufen von Lebensmitteln bekommt („Did you think of your reusable bag?“) sondern auch in keinem anderen Laden. Sämtliche Shops, vom kleine T-Shirt-Laden über Bekleidungsgeschäfte bis hin zu Einkaufszentren – nirgendwo gab es ungefragt Tüten. Man mußte schon explizit nachfragen und die Dinger für teuer Geld kaufen, wofür man im Zweifel seltsame Blicke kassiert, also läßt man es bleiben. Und ja, es ist gewöhnungsbedürftig, mit seinen eben erstandenen Unterhosen über den Parkplatz zum Auto zu laufen, weil man nur ein kleines Handtäschchen hat. Ein Fehler, den man allerdings nur einmal macht. Wenn sie jetzt noch, die Plastiktüten in der Gemüseabteilung reduzieren würden – ich wäre begeistert!
3. Der Pazifik hat eine nicht zu verachtende Kälte und vor allem Unterströmung. Geil aus einem Kanu zu springen und weit, weit weg vom Strand im Nirgendwo zu schwimmen ist es aber allemal.
4. Flugzeugessen ist grausam. Und es wird nicht besser.
5. Zöllner sind überall gleich – egal wie die Bestimmungen der einzelnen Länder sind.
6. So wunderbar es in anderen Orten dieser Welt auch ist – ich liebe mein Zuhause. Himmel, bin ich spießig geworden.
Na, deswegen fährt man doch so weit weg. Um danach das Zuhause wieder schön zu finden. Das hat nichts mit spießig zu tun, sondern mit Lebenserfahrung…
Ich habe übrigens fast immer in einer Hosentasche eine (sehr klein) zusammengefaltete Tüte dabei. Und ernte im entsprechenden Bedarfsfall zu dieser doch naheliegenden Selbsthilfe erstaunte Blicke „wow, genial“…
Ein Bekannter aus Alabama ist aus allen Wolken gefallen, dass im neu eröffneten Aldi, die Plastiktüten was kosten.
Wer gut essen will, sollte sich halt besser kein Economy-Flugticket kaufen, sondern vielmehr das Geld in einen Restaurantbesuch anlegen. Immer das stereotypische Gemecker über das Essen an Bord von Flugzeugen …
Ich rede nicht von gut essen. Ich rede von irgendwie das Zeug durch den Hals kriegen – das ist bei einem 10 Stunden Flug schon nicht unerheblich, denn soviel Essen wie eine vierköpfige Familie mit Kindern in dieser Zeit braucht kann ich im Handgepäck gar nicht in den Flieger schleppen. Übrigens war ein Freund von uns eine Woche später bei der gleichen Gesellschaft Business-Class unterwegs und er meinte, es wäre bis auf die Bohnen als Beilage nicht genießbar gewesen. Auf Mittelstreckenflügen ist mir das alles sehr egal. Auf der Langstrecke ist es einfach mehr als nur nervig.