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Sieben Wochen ohne

So, ich hab für mich beschlossen, dieses Jahr mache ich mit beim „Sieben Wochen ohne“. Wobei es mir da weniger um die Losung „Ich war´s – 7 Wochen ohne Ausreden “ geht. Ich wage mal die Behauptung, daß jeder der Kinder hat, das einfach nicht durchhalten kann. Ein, wenn ich das mal so sagen darf, saublödes Motto, wenn man mich fragt.

Aber ich finde die Grundidee des Verzichts auf liebgewonnenen Gewohnheiten für ein paar Wochen durchaus gut. Denn manchmal sind die Gewohnheiten gar nicht wirklich liebgewonnen, sondern nur eingeschlichen und von daher gar nicht behaltenswert.

Das fängt damit an, wenn man sich überlegt, auf was man denn verzichten möchte.

Alk? Hier steht eine Flasche guter Wein seit einer Woche geöffnet rum und mir ist nicht wirklich danach, ihn weiter zu trinken. Bringt also nicht wirklich was.

Zigaretten? Ich rauche eh nur noch selten bei Gelegenheiten und seitdem bei mir die Reisekrankheit zugeschlagen hat, wird mir von dem Geruch schon schlecht.

Das Auto? Meine Tochter geht in die Schule im Nachbardorf. Wir leben auf einem Dorf. Es geht hier um realistische Ziele.

Süssigkeiten? Siehe Alk. Im Kühlschrank liegt noch die angeknabberte Schokolade, die mir der Autor vor Wochen mal mitgebracht hat.

Internet? Ja, wir kommen der Sache näher. Aber ich brauche das Netz zum arbeiten. Und mittlerweile ist mein privates Leben mit Arbeitsprojekten derart verwoben, daß ich das schlicht nicht mehr trennen kann. Außerdem hieße es, daß ich de facto mein Blog begraben könnte und das will ich nicht .
Aber: Ich habe beschlossen, daß ich den Computer nicht mehr über Gebühr zu benutzen, wenn die Kinder da sind. Also: Musik machen ist erlaubt. Rezepte und ähnliches nachschlagen ist erlaubt. Arbeiten ist zur allergrößten Not erlaubt. Nicht erlaubt ist surfen, emails checken, fanfic lesen. Ausgenommen von der Regel ist der erste Kaffee am Morgen. Realistische Ziele und so.

Schätzungsweise ist das ein Zeitraum am Tag von 15 bis 19 Uhr an dem ich dann quasi von der Welt abgeschnitten bin und mich statt mit selbiger mehr mit meinem Mikrokosmos hier beschäftigen werde. Das sollte zu schaffen sein. Hoffe ich.

Und bevor jetzt wieder das Gezeter losgeht, daß man da nicht einen oktroyierten Zeitraum zu braucht. Es ist wie beim Valentinstag: Natürlich kann man das machen, wann man will. Aber manchmal braucht man einfach einen kleinen Anstups, damit man den Hintern hochkriegt. Und das er christlichen Ursprungs ist, der Anstups, damit kann ich persönlich ganz gut leben.

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Pimp your Laptop

Der Autor ist ja die materiellen Dinge des Lebens betreffend ein eher genügsamer Mensch – im Gegensatz zu mir.

Das Essen soll bitte schmecken und reichlich vorhanden sein – Reis und Hackfleisch sind toll, danke. Das Auto soll fahren und sicher sein – Possum, such Du doch aus, Du fährst es ja sowieso. Kleidung muß bequem und zweckmäßig sein – Mode ist was für metrosexuelle Gecken. Diese Liste ließe bis ins Unendliche fortsetzen.

Bis auf eine Ausnahme: Alles was in diesem Haushalt mit Computertechnik zu tun hat. Da entwickelt er eine gewisse Besessenheit, die seinesgleichen sucht. Wenn es etwas Neues gibt, dann wird geschaut, geprüft, abgewogen, verworfen, neu rausgekramt, recherchiert. Das kann sich schon mal über eine gewisse Zeit hinziehen. Aber wenn er sich dann entschlossen hat, dann ist dieser Entschluss auch unumstößlich. Aber sowas von. Und dann lässt er sich auch durch nichts und niemanden davon abbringen.

So geschehen als er vor Wochen, ach was sag ich Monaten, von der Möglichkeit hörte seinen Laptop gravieren zu können. Ab da stand fest: Er will das auch. Und weil mich mein Mann aber kennt und weiß, daß ich das Tuning von Arbeitsgeräten für absoluten Blödsinn halte – meine beiden Lieblingsküchengeräte sind ein sehr alter Holzlöffel und eine Schüssel, die schon meine Oma überlebt hat – prokelte er allein vor sich hin.

Um mich dann sehr kurzfristig davon in Kenntnis zu setzen, daß er sich jetzt seinen Laptop gravieren läßt. So nämlich.

Und mit was? Einem Bild seiner Angetrauten? Phhhh! Seiner Kinder? Mitnichten. Der Katze? Auch die hat es nicht geschafft.

Nein, es ist

Buffy. Natürlich.

Und das nächste Mal reden wir dann über Obsessionen und wie mal als Angehörige damit umgeht.

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Zitat des Tages

Gerade eben. Mein Sohn liebt es, seinen Morgenkakao zu löffeln. Was mit kreativen Schlürfgeräuschen einhergeht. Meistens bin ich zu dem Zeitpunkt schon aus der Küche raus. Heute nicht.

slurpslurpslurp

„Sag mal, kannst Du eigentlich auch den Kakao trinken, wie jeder normale Mensch auch?“ slurpslurpslurp

„Nein.“

Immerhin war das mal eine klare Aussage.

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Party, Pool und Padelatschen

Am Freitag waren wir auf einer Poolparty. Im Februar. Eine Freundin von uns wurde 40 und hatte beschlossen, 39 Jahre normale Winterdrinnensitz-Parties seien genug. Was ich als Mutter von zwei Winterkindern, Ehefrau eines noch nicht ganz Frühlingsgeburtstagsautoren und Herbstlerin sehr gut verstehen kann.

Und weil man so eine Poolparty im Winter nicht mal eben so aus dem Ärmel schüttelt, wußten wir schon drei Monate vorher Bescheid. Schon alleine wegen des Schichtdienstes des Autors. Was sich auszahlte, denn er hatte frei beantragt und auch bekommen. Womit er irgendwie anscheinend mit den Vorbereitungen seinerseits abgeschlossen hatte.

Es war also Freitagnachmittag, Kind Nummer Zwei war aufgrund mangelnder Schwimmkenntnisse anderweitig untergebracht und ich wollte noch eben kurz mit Kind Nummer Eins Besorgungen erledigen, vorher aber schnell die Schwimmtasche packen. Und so erwischte ich den Autoren noch schnell im Messenger. Es entspann sich der folgende Dialog:

„Sag mal, wo sind denn Deine Badelatschen?“ Es war ein Babyschwimm- und Rehabad, da legen die auf solche Dinge Wert.

„Ehhhhh – ich glaub die hab ich nach dem letzten Sommer entsorgt?“ Bitte?

„Seufz, ok, ich fahr dann schnell im Schuhgeschäft vorbei – sonst nochwas?“ Augenroll, hätte man mir das nicht ein paar Tage eher sagen können?

„Naja, ich brauch noch einen Bademantel?“ WUS?

„WUS?“

„Ich kann doch da nicht die ganze Zeit so rumrennen und ich hab keinen Bademantel mehr. So was Flauschiges oder so wäre toll!“ Den herzigen Augenaufschlag sah man quasi durch das Avatar.

„Ich fasse zusammen, Du weißt seit drei Monaten von der Fete und Dir fällt drei Stunden vorher ein, daß Du weder Badelatschen noch Bademantel hast.“ Ich wußte, mein Mann hat eine gewisse entrückte Art, die praktischen Dinge des Lebens zu sehen, aber das war ein neuer Höhepunkt.

„Und Du willst jetzt, daß ich Dir das noch besorge…!“ Hier. Auf dem Dorf. Ne, ist klar.

„Eh – jaaaaaaaaaa?!“ Heuwägelchen. Tief durchatme. Nagut. Unmögliches wird sofort erledigt und in Wundern hab ich mittlerweile eine gewisse Routine entwickelt.

Und deswegen hab ich natürlich noch Badelatschen bekommen. Und einen Bademantel. Im Hugh-Hefner-Style. Strafe muß sein.

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Wer suchet, der findet

Ja, jetzt habe auch ich die Liste mit den Suchbegriffen gefunden, nach denen ich gegoogelt werde.

oposum kann man die hier irgendwo kaufen

Nope, ich bin nicht käuflich.
Aber man kann es mit Wellnesswochenenden, gutem Wein, hervorragendem Essen und Büchern gerne probieren.

kinderarbeit steinbruch

Ja, danke. Vielleicht noch einen direkten Link zum Jugendamt gefällig?

der prinz auf dem weißen pferd

Eine der häufigsten Suchanfragen. Es scheint auch im beginnenden 21ten Jahrhunderts durchaus eine gewisse Sehnsucht nach besagtem Typen zu geben. Jemand sollte mal ein App dazu erfinden.

entstörungsknopf heizung

Danke, ich hab ihn gefunden. Bei uns unten links am Kessel.

bitte einen moment geduld

Yipp, darum bete ich auch. Täglich. Mehrmals.

40 ist die neue 30

Das rede ich mir auch dauernd ein. Mit Engelszungen. Und ich glaub auch dran. Meistens. Wenn nicht gerade ein Spiegel in der Nähe ist.

wie lange stilldemenz

Och, das kann so ein paar Jährchen dauern. Ich sag Bescheid, wenn sie vorbei ist.

wie kompensiert man knoblauchgeruch

Gestern beim Griechen gewesen? Keine Ahnung, zuhause bleiben, weitweitweg von allen würde ich mal sagen.

wer ist die schwerste mutter der welt?

Hallo?? Was ist das denn bitte für eine Suchanfrage und schlimmer, warum landet man damit bei mir? Das ist weder nett noch lustig. Ganz und gar nicht!

harry possum

Impertubatio! Pst, das darf doch niemand wissen. Offiziell bin ich nur das Possum – sonst werden die Muggels um mich herum total nervös.

nein tomaten ess ich nicht

Oh sieh an, der Autor ist auch hier:-)

Ach so, und dann natürlich noch der hier

possum schielend

Da hat jemand sehr, sehr viel Zeit gehabt und ist in die Tiefen der Googlesuche geraten, auf den ersten 10 Seiten wird jedenfalls nicht auf mich verlinkt. Aber ein für alle Mal, ich bin zwar fast blind, aber ich schiele nicht. Ich gebe viel Geld dafür aus, daß ich nicht mehr weißhaarig bin und ich bin nicht übergewichtig.

Jedenfalls nicht signifikant.

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Ein schöner Mann war Valentin

Doch er hätte es schwer gehabt dieser Tage in Deutschland.

Jedes Jahr wieder habe ich die gleiche Diskussion in meinem realen und virtuellen Umfeld:

„Ach, eine Erfindung der Blumenindustrie, nur Geldschinderei und überhaupt, ich brauche keinen speziellen Tag, um meiner Frau/Freundin/Lebensabschnittsgefährtin was zu schenken. Das mach ich zwischendurch so mal. Wenn ich das will!“

Ersteres stimmt zwar nicht, Zweiteres liegt ja an einem selbst, aber Letzteres finde ich äußerst löblich. Ich glaube das auch immer gerne, kann es mir aber nicht verkneifen, zu fragen

„Oh, das ist ja schön. Wann hast Du Deiner Frau/Freundin/Lebensabschnittsgefährtin denn was das letzte Mal geschenkt?“

Böses Possum.

In 90% aller Fälle folgt dann erst Mal Stille. Dann läuft das männliche Wesen rot an, fängt an zu stammeln und mir dann unwirsch zu erklären, daß man das so genau nicht mehr wüßte und es auch egal, sei, weil sie sich sowieso alles kaufe, was sie sich denn wünsche und das wäre auch alles gar nicht so wichtig.

Aha. Soso. Ne, ist klar. Geldschinderei und Blumenindustrie und so.

Übrigens ist dieses WerwillschonwaszunValentinstag-Phänomen durchaus auch weiblich. Meist allerdings von den Frauen, die ein oben erwähntes Exemplar ihr Eigen nennen. Diejenigen, die zum Valentinstag was bekommen, finden den meist klasse.

Mir kommt bei sowas immer die Erfahrung eines weitläufigen Bekannten, einem Scheidungsanwalt in den Sinn, der mir vor Jahren mal erzählte, bei all den unterschiedlichen Gründen, aus denen sich Menschen trennen würden, irgendwann käme immer der Vorwurf

„…und nie das kleinste Blümchen!“

Wäre es in diesem Zusammenhang böse von mir zu erwähnen, daß ich von meinen Ex-Freunden dereinst nie was zum Valentinstag bekommen habe?

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Zitat des Tages

Es ist schwer, ein Vierjähriger zu sein und von Filmen zu hören, die man nicht sehen darf. Er kompensiert das, indem er interessante Besetzungsvorschläge macht.

„Weißt Du, bei Twilight bin ich R2D2.“

Gibt es eigentlich irgendwo robotöse Vampire?

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Morgenphilosophische Gedanken

Das Leben ist ja immer so, daß man das will, was man nicht hat. Und umgekehrt. Das scheint irgendwo im großen Kosmischen so angelegt worden zu sein.

Und manchmal liegt es in der Natur der Dinge, daß man zwischen Pest und Cholera wählen muß. Und so kann ich mich gerade nicht entscheiden, was am frühen Morgen vor dem ersten Kaffee schlimmer ist:

Ein Kind, daß unglaublich schlecht gelaunt ist und rummault oder eines, das unglaublich gut gelaunt ist und selbstkomponierte Lieder singt und ständig zwischen den Summanfällen trällert:

„Hach, mir geht dieses selbstkomponierte Lied nicht aus dem Kopf, ich *muß* das einfach singen!“

Noch jemand eine Valium zum Kaffee?

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Berg besiegt – unter Opfern

So, ich wäre dann wieder da!

Das Klassenziel wurde erreicht und ich bin alleine, ohne Skilehrer, die blaue Piste runter ohne mir die Kärntner-Winter-Botanik näher anzuschauen. Niemand hat was gebrochen. Gut, der blaue Oberschenkel ist mittlerweile schwarz und paßt sich ganz hervorragend meinem Badeanzug und dem dazugehörigen Parero an, aber das sind eben Dinge, die man in Kauf nehmen muß.

Ansonsten war es wirklich gut, das Hotel extrem kinderfreundlich, das Essen ok und die Sonne war – da. Sie war einfach nur da und strahlte, ungetrübt von irgendwelchen Wolken. Und das war so schön.

Einziger Wermutstropfen: Ich habe festgestellt, daß ich tatsächlich reisekrank werde auf meine alten Tage. Erst dachte ich, es sei die Höhe – 1800m sind für so einen Flachländer wie mich schließlich kein Papenstiel, aber nachdem wir dann Tegel angeflogen haben und mir schon wieder flau war in der Magengegend, wage ich mal die die Selbstdiagnose, daß mich die Reiseübelkeit hat. Ausgerechnet mich. Wieder ein Beweis dafür, daß Gott einen Sinn für Humor hat.

Sollte jemand also noch andere Tipps als „Fixiere einen Punkt und kaue Ingwer-Tabletten“ haben, bitte per Mail an mich. Aber in nächster Zeit fliege ich sowieso nirgendwo mehr hinne – Alltag und Arbeit ruft.

Also, pack mers! Den Berg haben wir schließlich auch geschafft!

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Reisen tut weh

Dieser Tag war reich an Erkenntnissen.

1. Schnee ist hart. Verflucht hart. Vor allem, wenn er in Pistenform gebracht wird und man drauf knallt, weil man eine Kurve nicht kriegt.

2. Sience fiction ist keine fiction. Erinnert sich jemand an Pille, als er im Wal-StarTreck-Film in ein Krankenhaus unserer Zeit kam, Dialyse barbarisch fand und einer alten Frau eine neue Niere per Tablette gab? Hab ich seit heute auch. Nur keine neue Niere sondern einen dritten Oberschenkel. Er bildet sich gerade aus dem bestehenden linken heraus und ist blau und blutet. Und ich brauchte noch nicht mal eine Tablette dazu. Trotzdem hatte ich mir das mit dem generativen Organwachstum irgendwie anders vorgestellt.

3. Muskelkater geht nicht weg, wenn man am nächsten Tag die gleichen Muskeln wieder beansprucht.

4. Sauna und Massagen helfen auch nicht.

Trotz allem, auf eine krude, seltsame Art macht Skifahren Spaß und ich bleibe dran. Ich lass mich doch nicht von so einem popligen 2000er unterkriege

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