Manche nennen es Pechtsträhne. Ich nenne es einfach den nervigsten negativen Run der letzten paar Jahre. Himmel!
Angefangen hat es irgendwie damit, daß mir letzte Woche die Vorschulsporttrainerin eine dicke Matte aus Versehen auf den Kopf hat fallen lassen, die mir dabei die Brille von der Nase riß und mich im unscharfen Nebel stehen ließ. Nun hat die Versicherung den Schaden anerkannt, aber das Hin und Herr war schon nervig – aber vielleicht wollte mir jemand damit nur die Möglichkeit zum Warmlaufen geben.
Von Sonntag auf Montag dann regnete es bekanntermaßen durch das Dach. Ja. Wir wissen auch, warum es das tut. Aber leider nicht wo überall. Das ist dumm. Mittlerweile beschäftigen wir Horden von diversen Handwerkern in der Hoffnung, alle Wassereintrittslöcher zu finden. Aber noch geben wir nicht auf. Heute war übrigens der erste Tag ohne Handwerker, die alle ein schlaues Gesicht machten und ihre Sätze mit „Ja, also, es tritt ja Wasser ein…“ beginnen.
Dafür wurden wir heute nacht unsanft geweckt, weil es klingelte. Sehr abgehakt und immer wieder. Als es wieder hell wurde, hat der Autor seine mittlerweile erstaunlichen elektrischen Fähigkeiten spielen lassen und stellte fest, daß unserer Klingelanlage am Tor leider nur noch Schrott ist, durch – der geneigte Leser wird es erahnen – eindringendes Wasser.
Was unsere Waschmaschine eigentlich gewohnt sein sollte, schließlich ist das ein Element, das sie kennen und lieben sollte. Das tut sie auch. Und zwar so sehr, daß sie es gar nicht mehr los werden will und ihrer Pumpe gesagt hat, sie könne in den Urlaub gehen. Was Kind Nummer Zwei wiederum total klasse fand, er hat den Nachmittag damit verbracht, das Wasser aus der Maschine zu schöpfen. Das Kind sieht ja Probleme durchaus und versucht sie zu beheben. Im nächsten Schritt bringen wir ihm dann bei, das ausgeschöpfte Wasser nicht wieder reinzukippen.
Spätestens an diesem Punkt war ich froh, morgen den Autor im undichten Haus alleine lassen zu können, damit er Klingel und Waschmaschine in Ruhe re- und Eimer strategisch günstig drapiert, während ich mich und die Kinder bei meinem Vater verwöhnen lassen kann. Ich ließ nur noch kurz die Winterreifen beim Händler meines Vertrauens aufziehen, des Wetters wegen. Als ich den Wagen abholte, drückte mir der freundliche Mitarbeiter gleich den Kostenvoranschlag für die Erneuerung der Bremsen vorne in die Hand. Auf meine Frage, ob die alten noch ca. 1000 km Autobahn überstehen würden, meinte der Fachangestellte nur trocken
„Ja, aber lassen sie jemanden fahren, dessen Lebensversicherung auf Ihren Namen läuft.“
Ich fahre dann morgen mit den Kindern mit der Bahn hab ich spontan beschlossen. Bei der derzeitigen Glücksituation will mir jemand mit diesem Befund sagen, daß ich einfach mal nicht auf die Autobahn soll.
Besser ist das.